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Best Practice

«Die Akzeptanz für die Maskentragpflicht ist bei den Spielern gross»

Endlich können Sportlerinnen und Sportler wieder trainieren, Wettkämpfe bestreiten und Turniere spielen. Nichtsdestotrotz: Die Situation rund um Corona fordert die Verbände und deren Mitgliedervereine heraus. Verbandsverantwortliche sagen, wie sie damit umgehen.

Aktuelles Bild des VBC Wetzikon

Nach einer Zwangspause im Frühjahr hat sich die Sportwelt glücklicherweise wieder angefangen zu drehen. Die Athletinnen und Athleten sind zurück im (Gruppen-)Training und stellen ihr Können an Wettkämpfen unter Beweis. Dies selbstverständlich unter Einhaltung der Schutzkonzepte und Hygienemassnahmen des Bundesamts für Gesundheit BAG beziehungsweise des jeweiligen Sportverbandes.

Der Zürcher Kantonalverband für Sport hat die Sportverbände in dieser besonderen Zeit aktiv unterstützt und beraten, mehrgleisig über die sich stets verändernde und komplexe Lage kommuniziert und den direkten Kontakt zu seinen Mitgliederverbänden gesucht. Rund ein Drittel der Verbände hat aufgrund der Coronakrise zwar einen finanziellen Schaden erlitten, aber kein Verband befindet sich in einer finanziellen Notlage. Neben den Dienstleistungen des ZKS wurde vor allem die «Soforthilfe Sport» des Kantons Zürich und die Kurzarbeitsentschädigung in Anspruch genommen.

Obwohl der Trainings- und Wettkampfbetrieb mittlerweile wieder voll im Gang ist, stellt die aktuelle Situation Zürcher Sportverbände und -vereine vor Herausforderungen. Die Verantwortlichen des Regionalen Volleyballverbands Zürich, des Zürcher Schiesssportverbands und des Kantonalen Zürcher Eishockeyverbands sagen, wie es um die Motivation während des Lockdowns stand, wie die Mitglieder die Coronakrise aktuell erleben und was die Verbände beschäftigt.

Isabelle Tripod (Präsidentin), wie gelang es Swiss Volley Region Zürich und den Vereinen, während des Lockdowns die Motivation der Mitglieder aufrechtzuerhalten?

Da der Lockdown kurz vor Saisonende der Indoor-Volleyballmeisterschaft verordnet wurde, hatte das auf die Indoor-Saison keinen grossen Einfluss mehr. Der Sport stand bei den Volleyballerinnen und Volleyballern in diesem Moment nicht an erster Stelle, sondern Job und Familie hatten Priorität. Der Regionalverband hatte sehr viel Unterstützung vom nationalen Verband. Dieser hat eine führende Rolle eingenommen und jeweils alle angeschlossenen Vereine direkt informiert. Der Kontakt zu unseren Mitgliedervereinen blieb während der ganzen Zeit eng. Die Ungewissheit, wie und wann es weitergeht, haben vor allem höher klassierten Teams zu schaffen gemacht, die auch in der meisterschaftsfreien Zeit normalerweise intensiv trainieren. Die Indoor-Breitensportler sind es gelassener angegangen, für sie war sowieso Saisonpause. Dass die Beachsaison nicht starten konnte, drückte mehr auf die Motivation der einzelnen Beachspielerinnen und -spieler. Die finanziellen Auswirkungen im Regionalverband sind gering. Vereine, die auf Sponsorengelder angewiesen sind, haben mehr Einbussen und sind froh um finanzielle Unterstützung, die vom Bund kommt.

Wie erleben die Volleyballvereine und der Verband seit der Wiederaufnahme der Trainings (und des Spielbetriebs) die Coronakrise?

Auch hier hat der Schweizer Verband sehr viel für die Vereine getan. Dies unter anderem mit Vorlagen für Schutzkonzepte und regelmässigen Informationen. Viele Vereine haben das Training erst mit dem zweiten Lockerungsschritt ab Mitte Juni wieder aufgenommen. Die Beachsaison startete später und somit verkürzt. Dies aber mit grosser Freude, dass endlich wieder gespielt werden darf, wenn auch mit gewissen Einschränkungen. Die Indoorsaison startet regulär Ende September. Saisonvorbereitungsturniere hatten weniger Anmeldungen als sonst und es konnten nicht alle Turniere im geplanten Rahmen durchgeführt werden.

Welche Faktoren stellen für den Verband und die Vereine aktuell die grössten Herausforderungen dar?

Jede Gemeinde beziehungsweise jede Sportanlage (Halle) hat zusätzlich zum von Swiss Volley erstellten Schutzkonzept noch eigene verschärfende Vorschriften. Es ist nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten. Im Breitensport sind die Zuschauerzahlen (oder nicht erlaubte Zuschauer) ein eher geringes Problem. Ein weiterer Faktor ist die Unsicherheit, wie viele Spielverschiebungen oder -absagen und fehlende Schiedsrichtereinsätze es wegen Quarantänevorschriften geben wird.

Welches sind die Herausforderungen bei der Umsetzung der Schutzkonzepte?

Ehrenamtliche Manpower! Die Vereine müssen die Schutzkonzepte aktuell halten. Alle Vorschriften von Gemeinden, Schulen und Hallenbetreibern müssen laufend angepasst und eingehalten werden. Bei Trainings oder Spielen braucht es zusätzlich einen Beauftragten, der die Präsenzlisten führt und die Maskentragpflicht beim Betreten der Halle durchsetzt. Allgemein ist die Akzeptanz für die Maskentragpflicht aber bei den Spielerinnen und Spielern gross.

Archivbild (ZHSV)

Heinz Meili (Präsident), wie gelang es dem Zürcher Schiesssportverband und den Vereinen, während des Lockdowns die Motivation der Mitglieder aufrechtzuerhalten?

Die Mitglieder möchten den Sport ausüben und mussten nicht zusätzlich motiviert werden. Wir haben die Mitglieder jeweils auf dem Laufenden gehalten und mitgeteilt, wie Trainings und Wettkämpfe bestritten werden können. Der Grundsatz heisst: Wer will, der kann, und wer Bedenken hat, lässt es sein. Die Hauptaufgabe der Verbandsführung besteht darin, die Mitglieder zu unterstützen, die schiessen wollen.

Wie erleben die Vereine und der Zürcher Schiesssportverband seit der Wiederaufnahme der Trainings (und des Wettkampfbetriebs) die Coronakrise?

Wir stellen fest, dass rund ein Viertel der Mitglieder in den Vereinen dem Schiesssport fernbleibt. Die Vereine sind trotzdem froh, dass sie mit gewissen Einschränkungen ihren Sport weiter betreiben können.

Welche Faktoren stellen für den Verband und die Vereine aktuell die grössten Herausforderungen dar?

Die häufig wechselnden Grundbedingungen. Was heute gilt, ist am nächsten Tag wieder anders. Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben und in unser Verhalten im Alltag einzubinden. Denn das Virus, das bleibt. Es wäre wichtig, die Regeln langfristig aufzustellen und so zu belassen.

Welches sind die Herausforderungen bei der Umsetzung der Schutzkonzepte?

Die Frage, wo und wann am meisten Personen auftreten können. Jeder Einzelne muss lernen, zu planen. Vorher konntest du einfach an einem Anlass teilnehmen ohne genaue Anmeldung. Jetzt muss die Zeit geplant werden, sonst ist mit sehr grossen Wartezeiten zu rechnen. Das kann wieder zu grösseren Ansammlungen führen und genau solche Ansammlungen gilt es zu vermeiden.

Archivbild (KZEHV)

Michael Zaugg (Präsident), wie gelang es dem Kantonal Zürcher Eishockeyverband und den Vereinen, während des Lockdowns die Motivation der Mitglieder aufrechtzuerhalten?

Das war für den Spielbetrieb bei den Amateuren relativ einfach. Die Saison war bereits beendet oder war kurz davor, beendet zu werden. Eine grosse Ausnahme war das Abschlussturnier der Züri-Kids-Hockeyschule. Es hat sehr geschmerzt, den Kleinsten den Saisonhöhepunkt nicht bieten zu können. Aber 200 Teilnehmende und über 1'000 Besucherinnen und Besucher waren im März bekanntlich nicht möglich. Bei den Profis sah die Sache anders aus und auch die Absage der WM in der Schweiz hat sehr weh getan. Aber grundsätzlich schauen Eishockeyspielerinnen und -spieler nicht lange zurück. Im Spiel können wir uns nicht gross mit vorausgegangenen Fehlern aufhalten, sonst machen wir im kommenden Einsatz gleich wieder Fehler.

Wie erleben die Vereine und der Zürcher Eishockeyverband seit der Wiederaufnahme der Trainings (und des Spielbetriebs) die Coronakrise?

Dazu können wir als Verband keine Stellung nehmen. Wir hören unterschiedliche Stimmen: Die einen bemängeln die grosse Zahl von Sicherheitskonzepten, von den anderen hört man nichts, und wiederum andere sagen, dass sie einfach einen mehr oder weniger normalen Trainingsbetrieb führen. Testspiele finden eigentlich auch normal statt, einfach ohne Publikum, aber sonst läuft es normal.

Welche Faktoren stellen für den Kantonal Zürcher Eishockeyverband und die Vereine aktuell die grössten Herausforderungen dar?

Es ist die grosse Unsicherheit, ob Veranstaltungen durchgeführt werden können oder nicht.

Welches sind die Herausforderungen bei der Umsetzung der Schutzkonzepte?

Dass es so viele gibt!

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