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Sportzentrum Kerenzerberg

«Auf einen Schlag herrschte eine gespenstische Ruhe»

Es waren riesige Herausforderungen für das Sportzentrum Kerenzerberg im Jahr 2020: zum einen die laufenden Arbeiten im Rahmen des Umbaus und der Sanierung, zum anderen die verschiedenen Massnahmen rund um die Covid-19-Pandemie. Betriebsleiter Walter Hofmann gibt einen Einblick in das bewegte Jahr.

Walter Hofmann, Betriebsleiter Sportzentrum Kerenzerberg

Walter Hofmann, das Jahr 2020 dürfte auch für das Sportzentrum Kerenzerberg (SZK) ein sehr spezielles gewesen sein.

Oh ja, das vergangene Jahr geht in verschiedenster Hinsicht in die Betriebsgeschichte ein. Exakt bei Halbzeit des Grossbauprojekts mussten wir praktisch von einem Tag auf den anderen die Anlagen schliessen, und die Mitarbeitenden von der Gastronomie und Hotellerie wurden angehalten, bis auf Weiteres zu Hause zu bleiben. Auf der Baustelle blieb praktisch alles beim Alten. Da wurde mit Vollgas weitergearbeitet.

Der Sportbetrieb wurde unmittelbar und plötzlich gestoppt. Wie reagierten Sie im SZK?

Das Ganze war surreal. Ohne Gäste herrschte auf einen Schlag eine gespenstische Ruhe. Aber in der Administration und im Betriebsunterhalt wurden die Mitarbeitenden weiterhin dringend gebraucht – teilweise für andere Aufgaben und mit leicht reduzierten Arbeitspensen. Die Instandstellung der Aussenanlagen erfolgte wie in jedem Frühjahr, denn auch Rasen, Unkraut und Sträucher liessen sich im Wachstum vom Virus nichts anhaben. Einzig der direkte Reinigungsaufwand entfiel, weil es ohne Sportanlagenbenutzungen ausser Hausstaub keine grossen Verunreinigungen gab.

Welchen Einfluss hatte der Lockdown im März auf die laufenden Bauarbeiten?

Die Handwerker setzten die Arbeiten normal fort. An den Bau- und Projektteamsitzungen schützten wir uns mit Gesichtsmasken und dem Einhalten von grösseren Abständen. Die Bauarbeiter durften die Pausen nicht mehr zusammen in der gleichen Baracke verbringen. Die Konsequenzen, die ein kompletter Lockdown auf die Termine und das Bauprogramm sowie die Volkswirtschaft gehabt hätte, sind fast nicht auszudenken.

Wie läuft der Umbau generell?

Das Teilprojekt 1, der Bau der neuen Dreifachsporthalle und des Werkhofs, konnte termingerecht abgeschlossen werden. Seit Anfang Oktober 2020 wird in der neuen Sporthalle geturnt, gespielt und geschwitzt. Am 27. Oktober 2020 wurden diese Bereiche im Beisein von Regierungsrat und Sportminister Mario Fehr mit einer kleinen Feier – unter Einhaltung aller Schutzkonzepte – offiziell eingeweiht. In den baulich sehr anspruchsvollen Teilprojekten 2 und 4, dem neuen Unterkunfts- und Schulungstrakt samt Physiotherapie, Kraft-, Fitness- und Freizeitraum, wird unter grossem Zeitdruck gearbeitet.

Wie waren die Reaktionen der Gäste? Sagten einige schon vorher von sich aus ab?

Corona war, ist und bleibt das Thema weltweit. Insofern wussten die Gäste, worum es ging und weshalb der Betrieb geschlossen war. Das Bundesamt für Sport BASPO und die Kantone haben unmittelbar nach dem Lockdown beschlossen, alle Ausbildungskurse und Weiterbildungsmodule im Rahmen von J+S zwischen dem 16. März und dem 30. Juni 2020 abzusagen. Und am 13. Mai 2020 verfügte der Bundesrat, dass Lager- und Projektwochen bis zu den Sommerferien untersagt werden. Auch die Veranstaltungen der Polizei, wie Ausbildungswochen, Instruktorenkurse und die betriebliche Gesundheitsförderung, wurden annulliert.

Luftaufnahme aus dem Jahr 2020

Wie liefen die Absagen? Monat für Monat?

Zwischen Juni und Oktober 2020 war vieles wieder fast normal. Nach dem Slowdown vom 29. Oktober 2020 war alles wieder anders. Die Einschränkungen führten dazu, dass drei Viertel aller Reservationen kurzfristig annulliert wurden.

Was war beim Herunterfahren des Betriebs zu beachten?

In der Gastronomie wurden nach dem Lockdown alle verderblichen Lebensmittel verarbeitet und tiefgefroren. In einem kleinen Supermarkt wurden weitere Waren mit Ablaufdatum zu Einkaufspreisen an die Mitarbeitenden verkauft. Um Energie zu sparen, wurden die Heizung und im Hallenbad die Wasseraufbereitung maximal reduziert. Ganz Ausschalten kann man diese Anlagen nicht, weil das Risiko für Standschäden zu hoch wäre. Wo möglich haben wir jährliche Instandstellungs- und Grundreinigungsarbeiten in den Sporthallen sowie Garderoben und Duschen vorgezogen. Ohne Sportbetrieb konnte dies wesentlich effizienter ausgeführt werden.

Welches waren weitere Herausforderungen?

Wie die Behörden mussten auch wir lernen, mit der neuen Ausgangslage umzugehen. Die Taskforce Corona Kerenzerberg, bestehend aus den Mitgliedern der Betriebskommission und den Mitarbeitenden der erweiterten Betriebsleitung, hat an wöchentlichen Telefonkonferenzen die Massnahmen und Anpassungen sehr kritisch und kontrovers besprochen. Über allem stand die Absicht, die Gesundheit der Mitarbeitenden und Gäste zu schützen. Deshalb kauften wir frühzeitig 5000 Schutzmasken und genügend Desinfektionsmittel ein.

Ab wann durften Sie wieder Gäste aufnehmen? Und mit welchem Schutzkonzept?

Nach den ersten Lockerungen war per 11. Mai 2020 wieder organisierter Sport mit maximal fünf Personen pro Gruppe, einem minimalen Platzbedarf von 10 Quadratmeter pro Person und 2 Meter Abstand von Person zu Person sowie einem plausibilisierten Schutzkonzept des jeweiligen Sportverbands möglich. Die Benützung der Garderoben und Duschen war nicht erlaubt und das Sportmaterial musste nach jeder Benutzung desinfiziert werden. Mehr Sport in Gruppen war ab dem 6. Juni 2020 möglich. Aber seit dem 29. Oktober 2020 galten wieder annähernd die Einschränkungen vom Frühling und Vorsommer. Im Hotel · Restaurant Kerenzerberg durften wir – unter Einhaltung von Schutzkonzepten – ab 11. Mai 2020 wieder Gäste begrüssen und bewirten. Erfreulicherweise verzeichneten wir im Hotel ab dem ersten Tag nach der Wiedereröffnung sehr gute Gästefrequenzen und Umsatzzahlen.

Quelle des Beitrags: «Der ZKS und sein Geschäftsjahr 2020», März 2021
Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport

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