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Vereinsentwicklung

Einheitliche Qualitätsstandards schaffen Klarheit

Die Erwachsenensport-Ausbildung (esa) hat ihre ganz eigenen Herausforderungen: Wie gehe ich mit erwachsenen Teilnehmenden um? Wie kann ein Leiter ältere Teilnehmende dazu bringen, die eigenen Grenzen zu akzeptieren? Wie kann eine Leiterin eine Übung so anpassen, dass auch Erwachsene mit einem lädierten Knie mitturnen können?

Die Gruppe im Sportzentrum Kerenzerberg ist bunt gemischt; die Teilnehmenden sind zwischen 25 und 60 Jahre alt, vorwiegend weiblich – und vor allem fröhlich. «Lachen, lernen, leisten», der Leitsatz der J+S-Kindersportausbildung, ist spür- und hörbar in der grossen Sporthalle, obschon die Teilnehmenden dem Kinderalter längst entwachsen sind. «Ich bin schon seit vielen Jahren Leiter im Erwachsenensport, nun wollte ich mir die Theorie dazu aneignen. Es ist sehr spannend.» Reto Graf ist einer der 40 Teilnehmenden am esa-Leiterkurs des Schweizerischen Turnverbands (STV). Pro Jahr bildet der STV mit einem rund 60-köpfigen Expertenteam rund 80 esa-Leitende aus. 1500 ausgebildete esa-Leiterinnen und -Leiter sind in der Schweiz für den STV aktiv. 

esa ist ein auf den Breiten- und Freizeitsport ausgerichtetes Förderprogramm des Bundes zugunsten von Sportlerinnen und Sportlern, die älter als 20 Jahre sind. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen verschiedenster Sportarten visiert er einen einheitlichen Qualitätsstandard in der Aus- und Weiterbildung von Leitenden an. Im Gegensatz zu Jugend+Sport werden bei esa die Ausbildungen, nicht aber die Einsätze als Leiter mit nationalen Fördergeldern subsidiär unterstützt. «Mit dem neuen Sportförderungsgesetz hat das BASPO die Lehrmittel für Kinder-, Jugend- und Erwachsenensport vereinheitlicht. Die Ausbildungen haben sportartübergreifend die gleichen Grundlagen», erklärt Heinz Bangerter, Experte esa-Ausbildungen des STV. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass J+S-Leitende in einem zweitägigen Einführungskurs zu esa-Leitenden ausgebildet werden können.

«Ich möchte als Leitende weiterkommen und hatte diese Ausbildung schon längere Zeit geplant.»

Petra Frick, esa-Leitende

Die Anforderungen an esa-Leitende seien wegen der Altersstruktur der Teilnehmenden anders als für J+S-Leitende, sagt Ursula Reist, die ebenfalls dem Expertenteam angehört: «esa-Leitende begegnen den Teilnehmenden auf Augenhöhe und sollen sie auch mit in die Verantwortung nehmen. Sie müssen den Teilnehmenden auch beibringen, eigene Grenzen zu akzeptieren.» Der partnerschaftliche Ansatz sei in der Beratung zu berücksichtigen. «Ebenso müssen sich Leitende bewusst sein, dass sie nicht mitturnen können», hält Heinz Bangerter fest. 

Die Leiterkurse sind in Theorie und Praxis aufgeteilt. «Je drei Tage sind dafür vorgesehen. Wir versuchen, die beiden Teile zu verschmelzen, und halten die Theorielektionen, wann immer möglich, in der Sporthalle», so Heinz Bangerter. «Dort lassen wir die Plakate mit den Lehrinhalten hängen, um die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen.» Die Teilnehmenden sollen viele Praxisinhalte vermittelt erhalten und müssen im Verlaufe des Kurses eine praktische Lektion halten. «Wie ich eine Übung erschwere oder vereinfache, ist ein zentraler Kursinhalt. Gerade Letzteres ist nicht so leicht. Wie kann ich einen Turner oder eine Turnerin unterstützen, die Knieprobleme hat? Da zeigen wir, welche Hilfsmittel wie eingesetzt werden können.» 

Sich Inspiration und neue Ideen zu verschaffen, war der Antrieb für Petra Frick, sich auf die Ausschreibung auf der STV-Website für den esa-Leiterkurs anzumelden: «Ich möchte als Leitende weiterkommen und hatte diese Ausbildung schon längere Zeit geplant.» Luzia Wieland übernahm erst kürzlich eine Gruppe 70+: «Um diese Gruppe kompetent leiten zu können, möchte ich richtig ausgebildet sein.»

 

Quelle des Basisbeitrages: Dossier «Bank drücken für den Sport», Mai 2017
Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport und Sportamt Kanton Zürich

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