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Sportfonds-Gesuche

Auch dank dem ZKS: Wie eine Gruppe Stabhochspringer zu einer neuen Trainingsanlage kam

Eigeninitiative, Zusammenarbeit von zwei Vereinen, konsequentes Verfolgen des gemeinsamen Ziels, etwas Glück sowie die Unterstützung aus dem Sportfonds ermöglichten den Bau der Leichtathletikhalle athletics-center in Frauenfeld.

Stabhoch

Sprung in neue Höhen: Seit einigen Monaten können Zürcher Stabhochspringerinnen in einer neuen Halle trainieren.

Bis sich Stabhochspringer in die Höhe schrauben, dauert es oft eine Weile: Die mentale Vorbereitung, das innere Durchgehen der Abläufe, das Anheben des Stabs, die ersten Schritte des Anlaufs, beschleunigen, den Stab in die Grube setzen und sich dann explosiv hochkatapultieren. Diesen Ablauf könnte man genau so gut als Metapher nehmen, um die Entstehung des athletics-center in Frauenfeld zu beschreiben.

So erzählt Mitinitiant und Stabhochspringer Patrick Schütz: «Die Zusammenarbeit zwischen der Leichtathletik-Vereinigung Winterthur (LVW) und dem Leichtathletik Club Frauenfeld (LCF) begann im Jahr 2012, als ich angefragt wurde, ob ich die Betreuung einer Thurgauer Stabhochspringerin übernehmen könnte.» Weil die Trainingsbedingungen im Winter (und bei Regen) sowohl in Winterthur wie auch in Frauenfeld nicht ideal waren, setzte sich die Idee einer eigenen Trainingshalle für Leichtathletik in den Köpfen fest.

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Patrick Schütz, mit 5,35 m Inhaber des Stabhoch-Vereinsrekords, hatte sich der Gestaltung des Innenraums angenommen. Er erinnert sich: «Mein Vater war Präsident der LVW und ist immer noch Inhaber des Vereinsrekords im Hammerwurf. Er arbeitete als Architekt und hatte Pläne für eine Halle längst skizziert.» Nur lagen diese Pläne über zehn Jahre in der Schublade. «Wir wollten eine solche Halle in Winterthur realisieren, aber irgendwie war es nie möglich.» Im Herbst 2020 kam Schütz mit dem LCF ins Gespräch, weil dieser auf absehbare Zeit seine Trainingsmöglichkeit in einem Industriegebäude aufgeben musste und auf der Suche nach Alternativen war.

Die gemeinsame Lösung wurde noch im gleichen Herbst der Stadt Frauenfeld präsentiert, die positiv reagierte. «Schon im November 2020 hatten wir grundsätzlich grünes Licht und bis im März 2021 waren alle wesentlichen Fragen geklärt», so Patrick Schütz. Die beiden Vereine genehmigten an ihren Generalversammlungen die Beteiligungen am Eigenkapital und suchten fleissig nach privaten Sponsoren. Im Juni 2021 wurde das Bauprojekt für die 15 Meter breite, 75 Meter lange und 8,5 Meter hohe Halle als Teil der Sportanlage Kleine Allmend direkt an der Autobahn A7 vom Stadtparlament politisch final abgesegnet. Schon am 7. Oktober 2021 erfolgte der Spatenstich. Knapp sieben Monate später wurde das schlichte, effizient eingerichtete Leichtathletikzentrum feierlich eröffnet.

Stabhochsprung

Er war eine treibende Kraft hinter dem Projekt: Patrick Schütz.

Auffällig ist der Bau nebst seiner Länge auch wegen der grossen Fotovoltaik-Fläche, die ThurPlus, der städtische Dienstleister für Energie und Wasser, installierte. Das athletics-center sei für den Leichtathletikspitzensport in Winterthur und Frauenfeld essenziell. «Nur so können wir Trainerinnen und Sportlern Rahmenbedingungen bieten, damit sie sich weiterentwickeln können», hält Schütz fest. «In den vergangenen Jahrzehnten trainierten wir bei der LV Winterthur immer wieder an anderen Orten, an denen im Winter teilweise Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt herrschten, und mussten improvisieren», berichtet Schütz. Und Stabhochsprung, seine Disziplin, sei an diesen Orten – mit einer Ausnahme – natürlich schon gar nicht erst möglich gewesen.

«Jetzt haben wir eine sehr gute Lösung, die die Attraktivität unserer Vereine und des Leichtathletikstandorts steigert.»

Patrick Schütz

Als glückliche Fügung und vorbildlich erachtet er die Zusammenarbeit der beiden Vereine: «Jeder Verein für sich hätte das Projekt – in dieser Grösse –finanziell nicht alleine stemmen können.» Gemeinsam gelang es, Eigenkapital in der Höhe von rund 1,3 Millionen Franken für das nur 2,3 Millionen Franken teure Projekt zu beschaffen. Auch Fördergelder aus dem Sportfonds Kanton Zürich gehörten dazu. Weiter unterstützten die lokalen Baufirmen den Bau, sodass die Baukosten um rund zehn Prozent gesenkt werden konnten. «Wir hatten überdies Glück, noch vor den explodierenden Rohstoffpreisen fertig gebaut zu haben», sagt Schütz. Besitzerin der Anlage ist die Stiftung athletics-center, die mit den zwei Vereinen langfristige Mietverträge als Hauptmietern hat. So ist gewährleistet, dass diese die Halle im gewünschten Mass nutzen können. «Jetzt haben wir eine sehr gute Lösung, die die Attraktivität unserer Vereine und des Leichtathletikstandorts steigert», freut sich Patrick Schütz als Trainer und als Athlet.

Das athleticscenter erntet als erste von Vereinen finanzierte Leichtathletikhalle der Schweiz bewundernde Blicke aus dem Rest des Landes. «Wir haben schon Anfragen aus anderen Kantonen erhalten, die das Projekt gerne an ihren Standorten realisieren möchten», führt er aus. Ein Grund für den Erfolg sind neben schlanken Dimensionen auch die konsequent von den Nutzenden her gedachten Infrastrukturen, zu denen auch ein Kraftraum und Nasszellen gehören.

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