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Ehrenamt

Gesucht, erfasst und gefunden

Wie der FC Neftenbach Freiwillige effizient und gezielt anspricht.

Der Blick schweift über die kleine Cafeteria. Er bleibt am verlockend präsentierten Stück Schokoladencake hängen. Mit dem Kuchenstück in der Hand wird das Verfolgen des Fussballspiels noch versüsst. Doch wer sorgt Woche für Woche dafür, dass die Sportvereine selbst gebackenen Kuchen anbieten können? Viele Vereine kämpfen zunehmend mit der Herausforderung, genügend Freiwillige für die grösseren und kleineren Aufgaben zu finden. Der FC Neftenbach fand eine Lösung, wie er diesem Problem effizient entgegentreten kann. «Wir haben eine Datenbank, in der wir nicht nur Vereinsmitglieder erfassen, sondern auch Freiwillige», erklärt Marco Pauletto. «Wir weisen einer Person zum Beispiel die Rolle ‹Kuchen› zu. Wenn wir dann für ein Heimspiel Gebäck brauchen, haben wir im Handumdrehen 30 E-Mail-Adressen.» 

Inspiriert wurde der FC Neftenbach durch den Workshop «Mehr Freiwillige im Fussballverein» des Schweizerischen Fussballverbands (SFV) im Jahr 2014. «Der Initialaufwand war gross», erinnert sich Marco Pauletto. «Wir hatten eine Arbeitsgruppe mit zehn Leuten. Unsere 15 Mannschaften teilten wir auf und füllten mit allen Spielerinnen und Spielern einen Freiwilligen-Fragebogen aus.» Der Aufwand für die Bewirtschaftung der Datenbank, so versichert der FCN-Präsident, sei bescheiden. «Hier ist der gesamte Vorstand gefordert. Deshalb werden neue Vorstandsmitglieder auch sofort für diese Datenbank geschult.» Nun findet der FC Neftenbach für seine grösseren Events wie das Indoor Masters schnell Freiwillige. Rund 130 potenzielle Helfer seien dank der Datenbank im Pool und können angeschrieben werden. Aber nicht nur: «Wir können jemandem auch die Rolle eines potenziellen Trainers oder Schiedsrichters zuweisen, wenn dieser Interesse zeigt, aber zum Beispiel zum jetzigen Zeitpunkt eine Pause einlegen möchte.» 

«Viele Leute wurden ‹gwundrig›»

Marco Pauletto, FC Neftenbach

Darüber hinaus rückte der Verein seine Ehrenamtlichen und Freiwilligen mit einer Plakatkampagne in den Fokus. Diese war in drei Phasen gegliedert: Zuerst ein Bild einer Juniorenmannschaft mit Trainer, dann einen Torhüter und schliesslich Präsident Pauletto mit dem Leiter Kinderfussball sowie der Botschaft «We want you». Mit sofortiger Wirkung: «Die Plakate waren gut sichtbar an den Ortseinfahrten platziert und wurden in den lokalen Medien thematisiert, so wurden viele Leute ‹gwundrig›.» Tatsächlich habe der Verein auf diese Weise neue Freiwillige gefunden. 

Wertvolle Inputs erhielt der FC Neftenbach im Workshop des SFV: Dort wurde die Kombination von persönlichem Kontakt und strukturiertem Führen einer Datenbank als effizientes Mittel für das Finden von Freiwilligen aufgezeigt. «Wir können potenzielle Helferinnen und Helfer sehr gezielt und mit Rücksicht auf ihre Vorlieben angehen», sagt Pauletto, was wiederum von den Freiwilligen geschätzt wird. Als weiteren Erfolgsfaktor, um Ehrenamtliche und Freiwillige zu gewinnen und zu binden, nennt Pauletto die Identifikation mit dem Verein. 

Die Pflege und Wertschätzung seiner Ehrenamtlichen und Freiwilligen ist dem FC Neftenbach etwas wert. «Seit dem Freiwilligenjahr 2014 überreichen wir unseren Trainern und Funktionären alljährlich ein kleines Präsent mit dem FCN-Logo.» Und einmal im Jahr lädt der FC Neftenbach seine Funktionärinnen und Funktionäre samt Partnerin und Partner zum gemeinsamen Essen. «Manchmal gewinnen wir an diesem Abend sogar neue Ehrenamtliche.» Der Verein selbst erfuhr eine Wertschätzung der anderen Art: An der Gala des Fussballverbands Region Zürich wurde der FC Neftenbach von den über 1100 anwesenden Gästen zum «Verein des Jahres 2017» gekürt.
 

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