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ZKS-News

Der ZKS bedauert die Kürzung der J+S-Gelder und fordert eine Erhöhung des Kredits

Das Bundesamt für Sport hat angekündigt, dass die Subventionen im Bereich Jugend und Sport (J+S) ab 2026 um einen Fünftel gekürzt werden müssen. Grund dafür sei die steigende Nachfrage, die bei gleichbleibendem Kredit zu einem Defizit führen könnte. Der ZKS zeigt sich besorgt ob dieses Entscheids und fordert eine Erhöhung des J+S-Kredits.

Sportfest 2025

Kinder und Jugendliche treiben so viel Sport wie nie zuvor. Und dennoch soll im Bereich Jugend und Sport gespart werden. Foto: Mirjam Leutwiler

Die Schweizer Sportlandschaft ist reich an Vielfalt und Angeboten, die von der Bevölkerung genutzt werden. Fast drei Viertel aller Einwohnenden treiben wöchentlich Sport, auch Kinder und Jugendliche sind regelmässig körperlich aktiv. Und das Wort «Legacy», sprich die nachhaltige Begeisterung für den Sport und das lebenslange Sporttreiben, wird sowohl in Vereinen wie auch an Anlässen schweizweit grossgeschrieben.

Nun kommunizierte das Bundesamt für Sport (Baspo) einen Entscheid, der nachhaltigen Konsequenzen für die Schweizer Sportlandschaft haben wird: Im Bereich Jugend und Sport, dem grössten und nachhaltigsten Förderprogramm des Schweizer Sports, müssen die Subventionen gekürzt werden. Konkret werden die J+S-Tarife ab 2026 um 20 Prozent gesenkt. Der ZKS, die IG Sport Schweiz und die Kinder- und Jugendförderung okaj Zürich zeigen sich gleichermassen besorgt über diesen Entscheid, wie sie in einer gemeinsamen Medienmitteilung festhalten.

Zugänglichkeit droht abzunehmen

Das Jugend+Sport-Programm ist seit über 50 Jahren ein fester Bestandteil der nationalen Sportförderung und avancierte zu einem sportgesellschaftlichen Erfolgsmodell, welches die letzten Jahre ein rekordverdächtiges Wachstum erlebte. Dass dieser Erfolg nun laut Bundesamt für Sport eine finanzielle Kehrseite hat, sei höchst irritierend, halten der ZKS, die IG Sport Schweiz und okaj zürich gemeinsam fest.

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Die Kürzung hat nämlich zur Folge, dass die Sportangebote für Kinder und Jugendliche abnehmen und neue Sportarten nicht mehr in das J+S-Programm aufgenommen würden. Entsprechend würden künftig weniger Bewegungsmöglichkeiten für die junge Bevölkerung existieren. Des Weiteren nähme der Druck auf Sportvereine, eigene finanzielle Mittel aufzubringen, – und dieser ist notabene bereits sehr hoch – nur noch weiter zu.

Einnahmequelle geht verloren

 

Gemäss der Studie «Die wirtschaftliche Bedeutung von Sport vereinen, -verbänden und -veranstaltungen im Kanton Zürich im Bereich Breitensport» sind Sportorganisationen ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor für die Schweiz. Alleine im Kanton Zürich erzielen Vereine und Verbände eine Bruttowertschöpfung von 285 Millionen Franken, davon sind 78 Millionen Franken direkte Wertschöpfung. Die J+S-Beiträge sind dabei eine wesentliche Einnahmequelle für die Vereine und lösen entsprechend einen Impuls zur wirtschaftlichen Wertschöpfung im nationalen Breitensport aus. 

 

Wie gross die Konsequenzen bei einer Kürzung dieser Einnahmequelle sein könnten, zeigen zwei Rechenbeispiele.

 

Beispiel 1: J+S-Lager

 

  • Dauer: 5 Tage
  • Anzahl Teilnehmende: 15
  • Beitrag pro Tag und Teilnehmende: 16 CHF (vor Kürzung) / 12.80 CHF (nach Kürzung)

Die Formel lautet: Anzahl Tage x Anzahl Teilnehmende x Beitrag pro Tag und Teilnehmende

 

J+S-Beitrag aktuell: 1200 CHF

J+S-Beitrag nach der Kürzung: 960 CHF

 

Beispiel 2: Turnsaison eines grossen Schweizer Turnvereins

 

  • Anzahl Teilnehmerstunden gesamthaft: 15’543
  • J+S-Beitrag pro Teilnehmerstunden (vor Kürzung): 1.30 CHF
  • J+S-Beitrag pro Teilnehmerstunden (nach Kürzung): 1.04 CHF

 

J+S-Beitrag aktuell: 20'205.90 CHF

J+S-Beitrag nach der Kürzung: 16'164.72 CHF

 

Der ZKS fordert entsprechend nicht eine Kürzung der Beiträge, sondern – im Gegenteil – eine Erhöhung des Kredits, damit die Vereine dank der finanziellen Unterstützung das Wachstum und die wirtschaftliche Wertschöpfung des Schweizer Breitensports weiter vorantreiben können.

Schwierig droht die Situation auch für Jugendverbände zu werden, die grösstenteils ehrenamtlich tätig sind. Eine Kürzung bedeutet tiefere Beiträge für die Durchführung von Lagern, betont okaj zürich. Zudem wäre bedauerlich, wenn Lagerbeiträge künftig zu Lasten der Kinder und Jugendlichen erhoben werden müssten.

Josy Beer, Präsidentin der IG Sport Schweiz und ZKS-Geschäftsführerin, unterstreicht: «Eine Kürzung des Beitragssatzes hat Auswirkungen auf die niederschwellige, erschwingliche Zugänglichkeit für Kinder und Jugendliche in den Vereinssport, da die Vereine über steigende Mitgliederbeiträge den Verlust kompensieren müssten», 

Nicht beim Bindeglied der Gesellschaft sparen

Der ZKS, die IG Sport Schweiz und okaj zürich sind sich einig, dass zur Förderung des Schweizer Sports nur gegenteilige Massnahmen sinnvoll seien. Darunter eine Erhöhung des J+S-Kredits anhand des Teilnahmewachstums, die damit einhergehende Planungssicherheit für Vereine, Veranstalter und Schulen sowie die Gewährleistung eines schweizweit hindernisfreien Zugangs zu den vielfältigen Sportangeboten.

Sport ist mehr als nur Bewegung: Er ist ein Bindeglied unserer Gesellschaft, das es stets zu stärken und zu fördern gilt. Ausserdem ist die Kinder- und Jugendförderung wichtig für die Entwicklung von jungen Menschen. Dort soll ebenfalls nicht gespart werden.

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