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Gesellschaftliche Bedeutung

«Sportvereine erfüllen seit Jahrzehnten Gemeinwohlaufgaben»

Markus Lamprecht führte zum zweiten Mal die Zürcher Vereinssportstudie durch. Er nimmt zu fünf provokativen Thesen Stellung.

Wer arbeitet und in einer urbanen Gegend wohnt, geht nicht in einen Verein.

Es gibt einen Stadt-Land-Unterschied bei den Vereinsmitgliedschaften. Auf dem Land gibt es deutlich mehr, dafür im Durchschnitt etwas kleinere Vereine. Trotz vieler Konkurrenzangebote ist auch in der Stadt Zürich oder in der Stadt Winterthur rund ein Fünftel der Bevölkerung in einem Sportverein aktiv. Ob jemand erwerbstätig ist oder nicht, hat keinen grossen Einfluss auf die Vereinsmitgliedschaft. Das Schöne an den Vereinen ist, dass sie die unterschiedlichsten Leute zusammenbringen.

Sportvereine müssen mehr bieten als «nur» Sport.

Sportvereine bieten tatsächlich viel mehr als nur Sport. Sie erfüllen viele Gemeinwohlaufgaben und tragen zur Integration, Gesundheitsförderung, Prävention oder Sozialisation bei – und dies seit Jahrzehnten. Die vielen positiven Effekte entstehen im und durch den Sport. Einem Volleyballverein tritt man bei, weil man Volleyball spielen will. Dass man dabei andere Leute trifft, etwas für die Gesundheit tut und nach dem Training noch gemeinsam zusammensitzt, sind wunderbare Nebeneffekte. Im Zentrum bleibt aber das gemeinsame Sporttreiben.

Das Ehrenamt ist für Vereine Fluch und Segen zugleich.

Ich würde eher sagen: Das Ehrenamt ist das Fundament und die Achillesferse des Vereinssports. Ohne das freiwillige Engagement der Mitglieder läuft praktisch nichts. Das Gewinnen von Ehrenamtlichen ist zwar schwieriger geworden, aber auch heute engagieren sich viele Menschen mit Freude für ihren Verein. In den Sportvereinen im Kanton Zürich gilt es, 42'000 Ämter zu besetzen, 5000 mehr als noch vor sieben Jahren. Weniger als 10 Prozent mit Entschädigung.

Der Verein ist ein Auslaufmodell.

Diese Prognose hat man vor über zwanzig Jahren, als wir die erste nationale Vereinssportstudie durchführten, oft gehört. Sie hat sich als falsch erwiesen. Die Individualisierung sowie schnelllebige Sport- und Fitnesstrends haben die Sportwelt zwar vielfältiger und unübersichtlicher gemacht. Die Sportvereine werden aber auch in Zukunft die wichtigsten Träger des Sports bleiben – vor allem mit Blick auf den Kinder- und Jugendsport sowie den Leistungs- und Wettkampfsport.

Die Vereine verändern sich weniger schnell als die Ansprüche ihrer Mitglieder.

Der einzelne Verein hat zwar immer etwas Bewahrendes und Starres. Letztlich ist es aber sogar ein Vorteil, wenn man nicht jede Mode mitmacht. Insgesamt hat sich der Vereinssport als erstaunlich anpassungsfähig und flexibel erwiesen.

Quelle des Basisbeitrages: Dossier «Herausforderung Sportverein», Mai 2018
Herausgeber: Zürcher Kantonalverband für Sport und Sportamt Kanton Zürich

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