
Gesellschaftliche Bedeutung
Der ZKS und FVRZ schliessen das Projekt zur Entwicklung vom Mädchen- und Frauenfussball erfolgreich ab
Der Frauenfussball befindet sich im Aufwind: Das Interesse steigt, die Akzeptanz ebenfalls – auch im Kanton Zürich. Massgeblich dazu beigetragen hat ein Pilotprojekt des Fussballverbands Region Zürich, welches durch den ZKS unterstützt und nun abgeschlossen wurde. Die Zahlen sprechen für sich.

Der Frauenfussball ist im Trend und bekommt mit der Austragung der Europameisterschaft in der Schweiz bald noch mehr Aufmerksamkeit. Foto: ZKS
Die Frauenfussball-EM in der Schweiz steht vor der Tür. Ein sportlicher Grossevent, der nicht nur dem weiblichen Teil der Sportart eine Plattform bietet, sondern auch einen weiteren Schritt markiert in einer Entwicklung, die seit einigen Jahren anhält.
Der Frauenfussball steht aktuell so stark im Rampenlicht wie noch nie, das Interesse steigt in allen Altersklassen. Zu beobachten ist dieser Trend auch im Kanton Zürich, wo der Fussballverband Region Zürich (FVRZ) mit einem Pilotprojekt und dank der Unterstützung des ZKS diese Entwicklung massgeblich gefördert hat. 2018 hat der FVRZ das Projekt «Mädchen-/Frauenfussball FVRZ» lanciert, nun wurde es erfolgreich abgeschlossen.
Rückblickend gesehen, fristete der Mädchen- und Frauenfussball nämlich ein Mauerblümchendasein: Von den 176 Vereinen im Kanton hatten nur 59 ein Mädchen- beziehungsweise Frauenteam gemeldet. Es war somit nicht für jedes Mädchen möglich, einen nahegelegenen Club zu besuchen, und teilweise auch schwierig, mit dem Schritt in eine höhere Altersstufe beim Stammverein zu bleiben.
Hinzukam, dass Frauen eher selten eine Vorstandsfunktion innehatten oder als Funktionärin oder Schiedsrichterin aktiv waren. Zusammengefasst: Frauen und Mädchen waren in der breiten Fussballlandschaft stark untervertreten. Und diesem Ungleichgewicht konnten der FVRZ und ZKS nun aktiv entgegenwirken.
Ambitionierte Ziele
Mit dem Pilotprojekt wurde eine grössere Vertretung von Frauen im Fussball sowie eine höhere Anzahl Spielerinnen erreicht. Dabei nahm der FVRZ eine Vorreiterrolle ein, um einen Nachahmungseffekt in anderen Regionen der Schweiz auszulösen. Konkret definierte der Verband folgende Ziele:
- Erhöhung der Anzahl fussballspielenden lizenzierten Mädchen
- Erhöhung der Anzahl fussballspielenden Frauen
- Jeder Verein hat Mädchen/Frauen, die Fussball spielen
- Jeder Verein hat Frauen als Funktionärinnen (auch im Vorstand) und/oder die Anzahl Trainerinnen, Vereinsfunktionärinnen und Schiedsrichterinnen erhöht
Diese Ziele wurden nun mit verschiedenen Aktivitäten erreicht – auch durch die finanzielle Unterstützung aus dem Verbandsanteil vom Sportfonds des Kantons Zürich.
So kam es vermehrt zu Erfahrungsaustauschen und regionalen Treffen zwischen Vereinen sowie zur Vernetzung zwischen Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen; zahlreiche neue Mädchenteams wurden in mehreren Vereinen gebildet; Teameinteilungen wurden in verschiedenen Vereinen optimiert; das Weiterbildungsangebote für Trainerinnen hat sich vergrössert; Einsteigerkurse für reine Frauenklassen wurden lanciert; und die verbandsinterne Struktur zur Gewinnung und Bindung von Schiedsrichterinnen wurde weiter gestärkt.
Einzigarte Abteilung geschaffen
Der Projekterfolg ist an den Zahlen deutlich sichtbar. Sowohl die Anzahl fussballspielenden Mädchen und Frauen wie auch die Anzahl Trainerinnen, Funktionärinnen und Schiedsrichterinnen sind augenfällig gestiegen (siehe Box).
2018 | 2024 | |
Anzahl Juniorinnen-Teams | 145 | 300 |
Anzahl Juniorinnen-Abteilungen | 58 | 67 |
Anzahl fussballspielende Mädchen | 3993 | 6652 |
Anzahl Trainerinnen | 463 | 875 |
Anzahl Funktionärinnen | 255 | 314 |
Anzahl Schiedsrichterinnen | 21 | 32 |
Hinzukam ein weiterer wichtiger Meilenstein: Anlässlich der 101. Delegiertenversammlung des FVRZ im August 2023 wurde innerhalb des Verbands eine eigene Juniorinnen- und Frauenabteilung geschaffen – die erste ihrer Art in einem regionalen Fussballverband der Schweiz. Damit sollen einerseits Anliegen zum Thema Juniorinnen- und Frauenfussball unterstützt und Bedürfnisse besser erkannt werden, und andererseits der Frauen- und Mädchenfussball auch nach Abschluss des Projekts nachhaltig verankert und sichtbar sein.
Summa summarum bilanziert der FVRZ in seinem Abschlussbericht das Projekt als vollen Erfolg. Die positive Resonanz und die wachsende Teilnahme zeigten, dass das Interesse und das Potential für den Frauenfussball in der Region gross seien. Indem die erarbeiteten Strukturen und Netzwerke weiter gestärkt und ausgebaut würden, könne der Frauenfussball in der Region Zürich eine noch grössere Bedeutung und Wertschätzung erfahren.
Abschliessend hält der Verband fest, dass ohne die wertvolle Unterstützung des ZKS der Frauenfussball im FVRZ-Gebiet nicht dort wäre, wo er heute sei.